Mammi kann sich nicht um Hosen kümmern;
Wo die Schwarzgewandeten so bunt es treiben,
Wird die Lage Tag für Tag sich noch verschlimmern
Und Gewebe werden auf der Strecke bleiben.
Mammi muss erkennen, wann es ihre Zeit ist,
Wann die Nabelschnur bereits zerrissen war,
Welche Schritte sie im Nachher noch vergisst
Und dass aller Welt schon längst ihr Handwerk klar.
Mammi kann nicht ihre Wäscheklammern
Weiter an die höchste Leine zwicken,
Wenn die Wäschestücke lautstark jammern
Und der Wind die Löcher reißt, statt sie zu flicken.
Mammi weiß genau, was ihre Wahrheit spricht,
Will sich nur ihrem Schicksal nicht ergeben.
Wer verlässt denn auch das selbstgezogene Dickicht
Und stellt sich im Hellen einem anderen Leben?
Mammi wird die Schlüssel dennoch übergeben müssen,
Was ihr sicher jede weitere Tür verschließt,
Wahrhaft so, als müsse sie für ihre Sünden büßen
Und für all die Tränen, die ein jedes du vergießt.
Mammi hat bereits die längste Zeit gestohlen,
Was die Lügen ihr an Wert und Wille eingebracht.
Wir Gebrannten werden alle Feuer wieder holen
Und die Würde überwirft die Macht.
© 2016