Wir haben es immer gewusst, mit Bert Brecht gesprochen, "der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch!" Wir haben gewusst, dass jene, die Verschiedenheit nicht zu schätzen wissen, jene, die gefangen sind in dem, was sie bereits kennen, und zu feige, das Unbekannte zu entdecken, es sei denn, es zu erobern, jene, die fürchten, dass sie das Wenige, das ihnen eigen ist, verlieren könnten, jene, deren Leben so klein ist, dass es die noch immer gibt, versteckt und mehr oder weniger still, ihre hausgemachten Lügen vielleicht vor sich hin murmelnd.
Doch inzwischen sind sie wieder zu hören, nicht länger verborgen, verschaffen sogar ihren Stimmen Gehör.
Doch nicht diesmal. Diesmal werden wir nicht in ihren Arenen kämpfen. Diesmal sind unsere Waffen andere. Ja, wir werden zurückschlagen in Einigkeit für Freiheit und Menschlichkeit, und zwar mit ganz besonderen Waffen, nämlich mit Höflichkeit und Humor. Und um diese beiden zu unterstützen, werden wir spontane und stille Akte von Minimalismus vollziehen, die nicht zur Rache taugen, wohl aber zur Genugtuung!
So antwortete neulich eine junge Asiatin auf das ihr hasserfüllt entgegen geschriene "Geh zurück nach China!" höflich mit den Worten: "Oh, das tut mir so leid, aber ich komme aus Korea!" Und meine Freundin aus Trinidad qittierte den Rassismus eines Mannes, der nicht einmal Wechselgeld aus ihrer Hand nehmen wollte, ganz so als wäre seine Haltung nicht schmutziger als ihre Hand, indem sie den Spezial-Bagel, den er wollte, im Hinterzimmer der Backstube erst einmal über ihre Schuhsohle gerieben hat, bevor sie ihm die Backware sorgsam eintütete.
Kommt ruhig hervor aus euren Löchern, ihr faschistischen Menschenverächter, ihr rassistischen Ewiggestrigen. Wir werden euch kriegen, ohne dass ihr es mitkriegt. Jeden einzelnen. Überall!
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