Thursday, September 8. 2011
Das Schneckenbild
Heute sind wir mit unserer Waldlehrerin, Katja, in den Wald, und wir Mädchen haben uns sehr angestrengt, ein Bild zu machen. Nein, nicht malen, machen! Dazu haben wir einen Rahmen aus Ästen zusammengelegt und da hinein eine große Schnecke. Aus Moos und Blättern und Eicheln und Zweigen. Und wie wir so über dem Bild saßen und uns freuten, hat plötzlich jemand gesprochen.
"Hey!" hat eine Stimme gesagt. "Da ist ganz schön viel Moos auf meinem Haus!"
"Schnecke!" haben wir gerufen. "Wieso kannst du denn sprechen?"
"Wieso denn nicht?" hat die Schnecke zurück gefragt und mit ihren Eichelaugen und Zweigfühlern hat sie uns ganz verwundert angesehen. Dabei ist das doch wirklich seltsam, wenn so eine Schnecke im Bild plötzlich spricht, und da wird man doch mal fragen dürfen.
"Was ist denn nun mit dem Moos?" hat die Schnecke gefragt und klang schon richtig genervt.
"Wir haben das ganze Haus aus Moos gemacht", erklärten wir ihr.
"Unsinn", schimpfte die Schnecke. "Putzt das sofort herunter!"
"OK!" riefen wir und machten uns daran, das ganze Moos fortzunehmen. Die Schecke würde schon sehen, was sie davon hatte, wenn sie plötzlich kein Haus mehr hatte.
Doch als wir alles Moos weggenommen hatten, war da plötzlich ein ganz schönes graues Schneckenhaus zu sehen.
"Wo kommt das denn nur her?" wunderten wir uns.
"Ihr seid ganz schön schwer von Begriff!" sagte die Schecke. "Das ist mein Haus und ihr habt da das ganze Moos drauf gelegt! Und auf meinen Fuß - ich hab nämlich nur einen - habt ihr Blätter gelegt. Die sollt ihr auch wegnehmen."
"Aber du bist doch unser Bild", riefen wir. "Deshalb die Blätter!"
Doch als wir die auch fort nahmen, weil die Schnecke uns keine Ruhe ließ, sahen wir darunter einen grau-weißen Schneckenfuß.
"So", sagte die Schnecke. "Das ist schon besser! Jetzt müsst ihr nur noch die Eicheln und Zweige von meinen Augen und Fühlern nehmen. Die drücken ziemlich!"
Wir sagten gar nichts mehr, was sollten wir auch sagen? Wir nahmen einfach die Stöckchen und Eicheln fort, und darunter fanden wir gläserig-weiße Fühler mit schwarzen Augenpünktchen an den dicken Enden.
Und kaum hatte wir das gemacht, sagte die Schnecke: "Schönen Dank auch!" und, schwuppdiwupp, haute sie einfach aus unserem Bild ab. Schnurstracks hinein in den Wald.
"Katja!" schrieen wir da ganz laut und liefen zu ihr, um ihr zu erzählen, was passiert war. Aber weil wir so aufgeregt schrieen, alle durch einander, verstand Katja uns gar nicht.
"Ruhe!“ rief sie. "Jetzt zeigt mir doch einfach mal euer Bild!"
Wir rannten zu dem Bild, um ihr den leeren Rahmen zu zeigen.
Aber da ist doch mit einem Mal das ganze Bild weg, mitsamt dem Rahmen.
"Jungs!" schrie Katja streng. Und die Jungs kamen angerannt und grinsten.
"Was habt ihr mit dem Bild der Mädchen -" Sie musste gar nicht zu Ende fragen, da gaben die Jungs es auch schon zu: dass sie es kaputt gemacht hatten!
"Ein Glück war sie schon fort!" sagten wir uns, während Katja mit den Jungs schimpfte, und die schrieen, dass da gar keine Schnecke gewesen wäre.
Ich hab dann noch mal nachgesehen, wo die Schnecke im Wald verschwunden ist, und ich könnte schwören, dass ich sie noch ganz tief drin gesehen habe.
© 2011
"Hey!" hat eine Stimme gesagt. "Da ist ganz schön viel Moos auf meinem Haus!"
"Schnecke!" haben wir gerufen. "Wieso kannst du denn sprechen?"
"Wieso denn nicht?" hat die Schnecke zurück gefragt und mit ihren Eichelaugen und Zweigfühlern hat sie uns ganz verwundert angesehen. Dabei ist das doch wirklich seltsam, wenn so eine Schnecke im Bild plötzlich spricht, und da wird man doch mal fragen dürfen.
"Was ist denn nun mit dem Moos?" hat die Schnecke gefragt und klang schon richtig genervt.
"Wir haben das ganze Haus aus Moos gemacht", erklärten wir ihr.
"Unsinn", schimpfte die Schnecke. "Putzt das sofort herunter!"
"OK!" riefen wir und machten uns daran, das ganze Moos fortzunehmen. Die Schecke würde schon sehen, was sie davon hatte, wenn sie plötzlich kein Haus mehr hatte.
Doch als wir alles Moos weggenommen hatten, war da plötzlich ein ganz schönes graues Schneckenhaus zu sehen.
"Wo kommt das denn nur her?" wunderten wir uns.
"Ihr seid ganz schön schwer von Begriff!" sagte die Schecke. "Das ist mein Haus und ihr habt da das ganze Moos drauf gelegt! Und auf meinen Fuß - ich hab nämlich nur einen - habt ihr Blätter gelegt. Die sollt ihr auch wegnehmen."
"Aber du bist doch unser Bild", riefen wir. "Deshalb die Blätter!"
Doch als wir die auch fort nahmen, weil die Schnecke uns keine Ruhe ließ, sahen wir darunter einen grau-weißen Schneckenfuß.
"So", sagte die Schnecke. "Das ist schon besser! Jetzt müsst ihr nur noch die Eicheln und Zweige von meinen Augen und Fühlern nehmen. Die drücken ziemlich!"
Wir sagten gar nichts mehr, was sollten wir auch sagen? Wir nahmen einfach die Stöckchen und Eicheln fort, und darunter fanden wir gläserig-weiße Fühler mit schwarzen Augenpünktchen an den dicken Enden.
Und kaum hatte wir das gemacht, sagte die Schnecke: "Schönen Dank auch!" und, schwuppdiwupp, haute sie einfach aus unserem Bild ab. Schnurstracks hinein in den Wald.
"Katja!" schrieen wir da ganz laut und liefen zu ihr, um ihr zu erzählen, was passiert war. Aber weil wir so aufgeregt schrieen, alle durch einander, verstand Katja uns gar nicht.
"Ruhe!“ rief sie. "Jetzt zeigt mir doch einfach mal euer Bild!"
Wir rannten zu dem Bild, um ihr den leeren Rahmen zu zeigen.
Aber da ist doch mit einem Mal das ganze Bild weg, mitsamt dem Rahmen.
"Jungs!" schrie Katja streng. Und die Jungs kamen angerannt und grinsten.
"Was habt ihr mit dem Bild der Mädchen -" Sie musste gar nicht zu Ende fragen, da gaben die Jungs es auch schon zu: dass sie es kaputt gemacht hatten!
"Ein Glück war sie schon fort!" sagten wir uns, während Katja mit den Jungs schimpfte, und die schrieen, dass da gar keine Schnecke gewesen wäre.
Ich hab dann noch mal nachgesehen, wo die Schnecke im Wald verschwunden ist, und ich könnte schwören, dass ich sie noch ganz tief drin gesehen habe.
© 2011
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